Text : August Wilhelm von Zuccalmaglio
1. Die Blümelein sie schlafen.
Schon längst im Mondenschein.
Sie nicken mit den Köpfchen.
Auf ihren Stängelein.
Es rüttelt sich der Blütenbaum.
Er säuselt wie im Traum.
Schlafe, schlafe, schlafe.
Schlaf Du mein Kindelein.
2. Die Vögelein sie sangen.
So süß im Sonnenschein.
Sie sind zur Ruh gegangen.
In ihre Nestchen klein.
Das Heimchen in dem Ährengrund.
Es tut allein sich kund.
Schlafe, schlafe, schlafe.
Schlaf Du mein Kindelein.
3. Sandmännchen kommt geschlichen.
Und guckt durch's Fensterlein.
Ob irgendwo ein Liebchen.
Nicht mag zu Bette sein.
Und wo er noch ein Kindchen fand.
Streut er ins Aug' ihm Sand.
Schlafe, schlafe, schlafe.
Schlaf Du mein Kindelein.
Text : Luise Hensel
1. Müde bin ich geh zur Ruh,
schließe meine Äuglein zu.
Vater laß die Augen dein
über meinem Bette sein.
2. Hab ich Unrecht heut getan,
sieh es, lieber Gott, nicht an!
Deine Gnad und Jesu Blut
machen allen Schaden gut.
3. Alle, die mir sind verwandt,
Gott, lass ruhn in deiner Hand.
Alle Menschen groß und klein,
sollen dir befohlen sein.
4. Kranken Herzen sende Ruh,
nasse Augen schließe zu;
lass den Mond am Himmel stehn
und die stille Welt besehn.